Montag, Oktober 7, 2024

Ein Dynamikplus für den Van (Renault Scénic)

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Clever, poppig, pragmatisch und dennoch mit viel Esprit. So präsentiert sich der Renault Scénic, der die Zeichen der Zeit voll erkannt hat. Anstatt biederem Familien-Van, soll er als Crossover jetzt Emotion und Funktion miteinander verbinden.

Exterieur:

Kaum zu glauben, dass dieser sagenhaft attraktive Crossover-Raumgleiter tatsächlich der neue Scénic sein soll. Mit dem biederen Alltags-Familien-Van hat der Neue nichts mehr gemeinsam. Renault hat kräftig umgebaut und das Resultat der Transformation ist umwerfend gut gelungen. Im Vergleich zum Vorgänger ist der fünfsitzige Scénic um vier Zentimeter auf eine Länge von 4,41 Meter gewachsen, zudem jetzt zwei Zentimeter breiter und drei Zentimeter niedriger. Mit serienmäßigem Zweifarb-Lack, gigantischen 20-Zoll-Rädern (Serie), dynamischer Fahrzeugfront und sinnlich geschwungenen Flanken sowie der beeindruckenden Licht-Signatur vorn und auch am Heck macht der neue Renault Scénic dCi 130 große Lust aufs Einsteigen und Losfahren. Richtig gelungen beim Scénic ist das mutige Design. Die vielen Falten an dem Auto, das große Emblem im Kühler und der krasse Knick kurz nach der B-Säule ergeben ein stimmiges Bild, und trotz der der verspielten Linien wirkt der Wagen nicht barock, sondern kompakt.

Interieur:

Auf den Cockpit-Plätzen zeigt der Renault Scénic dCi 130 ein großzügiges Raumangebot, ein sehr luftiges Raumgefühl und schon fast rekordverdächtig viele und brauchbare Ablagemöglichkeiten. Die riesige Panoramascheibe bietet tolle Ausblicke. Feine Materialien und adrette Verarbeitung runden das perfekte Bild im Innenraum ab. Hier hebt sich die neue Scénic-Generation noch einmal weiter von ihren Vorgängern ab. Auch die prinzipielle Ergonomie und die Fahrzeug-Funktionalität stimmen. Alles sitzt da, wo die Hand von selbst hinfällt. Scénic-typisch ist die üppige Mittelkonsole en bloc verschiebbar. Nützlich und praktisch – so kann der Fahrer selbst entscheiden, wie viel Raum er wo haben möchte. Renault punktet auch durch moderne Infotainment- und Assistenzsysteme. Die Bedienung des R-Link-Infotainment-Systems mit großem Touchscreen sowie des Display-Instruments gelingt nach kurzer Eingewöhnung recht gut. Gut gefallen hat uns auch, dass der Renault Scénic dCi 130 trotz seiner stilistischen Verjüngungskur klassische Van-Tugenden nicht vernachlässigt: Der Nachwuchs lässt sich durch das hohe Sitzniveau bequem in den Fond hieven, drei Einzelsitze schaffen hier hinten ein großzügiges Raumangebot. Dass die Sitze jedoch zusätzlich längs verschiebbar sind, sorgt für mehr Variabilität bei wechselnden Einsatzzwecken. Der Kofferraum mit seinem doppelten Boden macht sowohl im Familien-Alltag als auch auf Reisen eine gute Figur. Mit zunehmendem Stauraumbedarf legt man zuerst den Zwischenboden nach unten, schiebt dann die Fondsitze nach vorn oder legt die Fondsitzlehnen um – so lässt sich das 506 Liter große Gepäckabteil auf bis zu 1554 Liter erweitern.

Motorisierung:

Unser Testfahrzeug mit dem kräftigen Dieselmotor läuft sehr kultiviert. Die Nutzung seines schmalen Drehmomentbandes unterstützt ein serienmäßiges Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Der Vierzylinder leistet 118 kW / 160 PS und ein maximales Drehmoment von 380 Nm, das ab 1750/min zur Verfügung steht. Der Normverbrauch liegt bei 4,7 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Aus dem Stand beschleunigt der Grand Scénic in 9,9 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h.

Fahrverhalten:

Das Fahrwerk des Scénic ist angenehm weich abgestimmt, wozu auch die Flankenhöhe (107mm) der 20-Zöller beiträgt. In Kurven neigt er sich in einen angenehmen Bereich und macht Spaß auf der Landstraße. Mit dem starken Selbstzünder macht es auch Spaß, höheres Tempo zu fahren. Überholmanöver sind im Nu absolviert. Das EDC erweist sich als genialer Partner. Es hat stets den richtigen Gang bereit. Zudem passt es sich gut an den gewählten Fahrmodus an. Bei Sport dreht es die Gänge aus, im Eco-Modus ist es stets um niedrige Drehzahlen bemüht und bei „Comfort“ und „Normal“ wählt es den Mittelweg. Beim Lenken und Bremsen macht sich die neue Plattform positiv bemerkbar. Die Lenkung arbeitet nun deutlich direkter als beim Vorgänger. Darüber hinaus bietet sie auch ein besseres Feedback von der Straße. Die Bremsleistung gibt auch keinen Anlass zu Kritik. Selbst nach mehreren Vollbremsungen neigt der Franzose nicht zum Fading. Das Fahrwerk beherrscht trotz der großen Räder den Spagat zwischen Komfort und Sport. Wobei der Komfortgedanke klar im Vordergrund steht. Kein Wunder, schließlich handelt es sich hier um einen Familien- und keinen Sportwagen.

Fazit:

Der neue Scénic ist um Klassen attraktiver als seine Vorgänger. Gut ist, dass er sich in vielen Punkten trotz seines schicken Crossover-Formats klassische Van-Tugenden bewahrt hat und auch in der Ausstattung nicht geizt.

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